Awareness

Das kleinLaut Festival ist ein Ort der Begegnung, der Vielfalt und der Freude an Musik und Kunst. Wir möchten, dass sich alle Besucher*innen bei uns wohl und willkommen fühlen. Deshalb legen wir grossen Wert auf ein respektvolles und friedliches Miteinander. Wir tolerieren keine Form von Diskriminierung, Gewalt oder Belästigung auf unserem Festivalgelände. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass das kleinLaut Festival ein Ort bleibt, an dem wir alle klein, fein, wie auch laut und bunt feiern können.

Das Awarenesskonzept als PDF herunterladen

Unsere Grundsätze

Unterstützung holen

Falls du dich in einer unangenehmen oder bedrohlichen Situation befindest oder eine solche Situation beobachtest, kannst du dich jederzeit an unser Awareness-Team wenden. Sie hören zu, versuchen die Situation zu entschärfen und können weiterführende Schritte vorschlagen. Du erkennst sie an dem orange leuchtenden Bändel. Auch kannst du sie telefonisch unter der Nummer 077 471 49 53 erreichen. Falls du gerade keine Awarenesshelfenden findest oder nicht telefonieren möchtest, kannst du dich auch an das Sanitätszelt wenden. Sie sind mit dem Awareness-Team in Kontakt.

Wenn die Grenzüberschreitung bereits vorbei ist oder du erst später realisierst, dass etwas nicht in Ordnung war, kannst du dich auch im Nachhinein an uns wenden. Nach dem Festival stehen wir dir weiter unter awareness@kleinlautfestival.ch zur Verfügung.

Unterstützung anbieten

Wenn du merkst, dass eine Person von Diskriminierung betroffen ist, oder du einen Übergriff beobachtest, frage nach, ob Hilfe gebraucht wird. Wichtig ist auch, dass du deine eigenen Grenzen kennst. Wenn eine Situation deine Grenzen überschreitet, hole dir Hilfe bei Awareness-Helfer*innen oder Freund*innen. Sollte die betroffene Person deine Hilfe abweisen oder nicht darüber reden wollen, akzeptiere das. Wenn die betroffene Person reden will, ist es wichtig, aktiv zuzuhören und die Aussagen sowie persönliche Grenzen zu respektieren.

Wir sind uns bewusst, dass unser Raum nicht automatisch diskriminierungsfrei ist, nur weil wir uns Mühe geben, diese Werte zu vermitteln und spürbar zu machen. Wir geben uns trotzdem grosse Mühe, einen Safer Space für alle zu schaffen und sind dankbar, auf Verbesserungsmöglichkeiten sowie auf Problematiken aufmerksam gemacht zu werden.

Achtet aufeinander – Freiraum bedeutet Verantwortung übernehmen.

Falls du dich noch nicht mit dem Thema Awareness auskennst, haben wir hier ein paar Begriffe und Definitionen gesammelt.

Was bedeutet Awareness?

Awareness leitet sich vom Englischen «to be aware» ab und bezeichnet ein Konzept, das sich mit körperlichen, psychischen und persönlichen Grenzen bis hin zu Gewalt in öffentlichen Räumen auseinandersetzt. Dabei liegt respektvolles Verhalten mit und gegenüber anderen im Zentrum. Es geht darum, sich gegenseitig zu unterstützen und einen Raum zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen können und keinerlei übergriffiges oder diskriminierendes Verhalten geduldet wird. Dabei werden Grenzüberschreitungen individuell von den Betroffenen definiert: Welche Vorfälle dazu führen, dass sich Menschen angegriffen, missachtet, diskriminiert, verletzt, herabgewürdigt oder überfordert fühlen, wird nicht infrage gestellt.

Konsens

Nur Ja heisst Ja. Das bedeutet für uns, dass eine Handlung nur toleriert wird, solange alle Beteiligten ausdrücklich zugestimmt haben. Fehlendes Einverständnis bedeutet keine Zustimmung für eine Handlung. Dazu gehören unter anderem verbale Kommentare, Körperkontakt, Antanzen oder Konsumzwang.

Diskriminierung

Diskriminierung ist die Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund zugeschriebener Merkmale wie beispielsweise Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, soziale oder ethnische Herkunft, Sprache, Religion, politische Überzeugung, Alter, Behinderung, Körpergewicht oder anhand von spezifischen Verhaltensweisen und Erscheinungsformen. Kurzum, wir tolerieren am kleinLaut keinerlei Diskriminierungen; keinen Sexismus, Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit, Klassismus, Body-Shaming, Ageismus und auch keinen Ableismus.

Privilegien

Es gibt in unserer Gesellschaft Machtstrukturen, aufgrund deren gewisse Menschen privilegierter sind als andere. Wer ein Privileg hat, wird mit gewissen Problemen und Diskriminierungen im Alltag weniger oder gar nicht konfrontiert. Privilegien können sein: einen Schweizer Pass haben; als weiss gelten; cis Mann sein; heterosexuelles Begehren ausleben; sich als cis identifizieren; in einem Mittelschichtshintergrund leben; keine psychische Erkrankung haben; nicht behindert zu sein; einen normschönen Körper haben; uvm.

Menschen haben unterschiedliche Privilegien und sind dementsprechend verschieden stark von Diskriminierungsformen betroffen. Deshalb ist es wichtig, sich die eigenen Privilegien bewusst zu machen und zu realisieren, wie mensch von ihnen profitiert.

Unser Awareness-Konzept ist auf Basis des One of a Million Konzepts entstanden.